- Grabplatten an der Außenmauer
der Kirche.
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- Wasser
fließt ohne Unterlass
- Dieser
ersten Lebensbeschreibung zufolge lag die Kirche mitten im Wald, Helm,
Panzer, Schwert und Armschiene des Verstorbenen wurde darin aufbewahrt und
„die Quelle floss, ohne zu versiegen.“ Dieser Kirche, einer Kirche des
Benediktinerordens, hatte Gangolf sein gesamtes Vermögen hinterlassen.
- Gangolf
wird als leidenschaftlicher Jäger und tapferer Offizier beschrieben. Auf
seinem Heimweg von Prüm, so der unbekannte Autor, kaufte er eine Quelle,
die er auf wundersame Weise in die Heimatstadt überführte. Eben jene
Quelle nahe der Peterskirche bei Varennes. Bei seiner Heimkehr überführte
er durch ein Gottesgericht seine Ehefrau des Ehebruchs. Aus seiner Quelle
musste sie einen Stein holen. Dabei verbrannte sie sich die Hand. Gangolf
verstieß sie, sicherte aber ihren Lebensunterhalt und zog sich auf seine
Güter in Avalon zurück. Hier wurde er im Schlaf vom Ehebrecher überfallen
und so schwer verletzt, dass er wenige Tage später, am 11. Mai 763,
starb. Der Mörder wurde hingerichtet, die Ehebrecherin soll bis an ihr
lebensende mit einer beschämenden Krankheit geschlagen gewesen sein.
- Schon
beim Begräbnis Gangolfs sollen sich wunderbare Gebetserhörungen ereignet
haben. Der Bischof Gerhard von Toul überführte etwa 200 Jahre später
die Reliquien in seine Stadt. Später schaffte man, aus Angst vor den
Normannen, die sterblichen Überreste Gangolfs weiter ins Landesinnere.
Auf diese Weise wurden sie überall verteilt. So kamen einige Teile nach
Florinnes-Florin bei Lüttich in Belgien, wo sich 1045 laut Bericht des
Abtes Gonzo große Wunder ereignet haben sollen. In einer Handschrift aus
dem Benediktinerkloster Schönau aus dem Jahr 1164 wird die
Gangolfsverehrung für unseren Raum dokumentiert.
- Reliquien
in Europa verstreut
- Durch
Kriegswirren und Schenkunken sind die Reliquien Gangolfs über ganz Europa
verstreut, beispielsweise in Trier, Bamberg, Köln und Prag. Aber auch der
wintige Ort Wolpertswende bei Aulendorf besitzt laut den Recherchen
Ferdinand Meyers aus dem Jahre 1946 eine Reliquie. Ein Anruf beim Pfarramt
ergab, dass der Ort zwar ein Kreuz aus dem 13. Jahrhundert besitzt, von
einer Reliquie ist heute aber nichts mehr bekannt.
- Ob
eine Kirche eine Reliquie besitzt, ist nicht abhängig von ihrer Größe.
Es scheint wahrscheinlich, dass sich auch in Rumbach, in der kleinen
Wallfahrtskirche ganz in der Nähe des Benediktinerklosters von Hagenau
einst eine solche Reliquie befunden hat.
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