Das Kreuz muss weg!
 
 
Es muss raus aus unseren öffentlichen Gebäuden, dieses schlichte, einfache Kreuz, das für Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Güte und Idealismus steht. Es schickt sich wirklich nicht in einer Zeit, in der Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Habgier und Hartherzigkeit längst salonfähig sind und uns sogar von der Werbung mit „Geiz ist geil!“ und „Essen fürs Ich“ empfohlen werden.
Darum alle Hochachtung vor jener Abgeordneten im hessischen Dietzenbach, die so lange vor dem Verwaltungsgericht geklagt hat, bis das Kreuz im Kreissaal abgehängt werden musste. Das ist genau das, womit sich unsere Politiker die Zeit vertreiben sollten – nicht nur rauch-, sondern auch kreuzfreie Zonen schaffen! Demnächst werden sie eine Steuer für Ehrenamtliche einführen und  alle, die sich noch im Sinne der Nächstenliebe engagieren, öffentlich an den Pranger stellen. Denn wo kommen wir dahin, wenn jeder nur noch an den Anderen denkt?
Darum weg mit dem Kreuz, denn es steht  für Werte, die die Welt verändert haben. Weg mit allem, was es repräsentiert. Wer braucht noch Toleranz, Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit?  
Rufen wir auf zu einem Kreuzzug gegen das Kreuz, das für die Menschlichkeit steht.
Dem Rotstift sind dann keine Grenzen mehr gesetzt. Wofür brauchen wir Krankenhäuser, Sanitäter, Ärzte? Wofür brauchen wir Polizisten, die für uns den Kopf hinhalten? Jeder Feuerwehrmann, der für Gottes Lohn nachts aus seinem warmen Bett kriecht, um zu bergen und zu schützen, ist überbezahlt! 
Das Kreuz muss weg! Es ist wirklich nicht mehr passend für unsere Zeit. Das, was es repräsentiert, ist einfach zu unbequem! 
Aber irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass wir manches Problem nicht hätten, wenn unsere Politiker sich wieder ein bisschen mehr darauf besinnen würden, das Geben doch seliger als Nehmen ist!
 
Ihr Wasgaustreicher