Wer  wissen möchte, was Melaphyr ist oder was sich hinter dem Begriff „Paläodacit“ verbirgt, 
der sollte den Geologischen Lehrpfad in Bundenthal aufsuchen.  
 

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„Freund, ich kenn ein Buch, von Gott geschrieben, leserlich für jede Kreatur, ein Buch, das einzig unverfälscht geblieben, das große Buch, der heiligen Natur“, heißt es gleich auf der ersten Tafel des Lehrpfades.
 
Lamprophyr ((lamprós, griech = hell, glänzend; phýro, griech. = vermengen) ist kein eigenständiges Gestein, sondern der Gruppenname für die Ganggesteine (Mikroplutonite) Lamprophyre, Lamproite und Kimberlite.
Dabei handelt es sich um fein- bis mittelkörnige, stark porphyritische Gesteine mit Feldspat in der Grundmasse. Sie kommen gewöhnlich bin Gängen oder als schmale Intrusionen vor und zeigen oft Zeichen hydrothermaler Alterung. 
Lamprophyre werden nach ihren  Bestandteilen unterteilt.
Das Gestein findet als Schotter und Split im Straßenbau Verwendung. 
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Albersweiler.
Der geologische Lehrpfad „Rund um die Fladensteine“ wurde am 1. Mai 1993 eröffnet und ergänzt seitdem die vorhandenen Freizeiteinrichtungen der aufstrebenden Fremdenverkehrsgemeinde.
Auf dem Naturlehrpfad können die geologischen Besonderheiten der Felsformationen, Gesteins- und Erdschichten des Pfälzerwalds nachempfunden und erwandert werden. Zahlreiche Schautafeln geben Einblick in die Lebensräume der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Im Ilexgarten – in der Region eher eine botanische Seltenheit – finden Wanderer Ruhe und Entspannung.
 Seinen Anfang nimmt der Lehrpfad unweit des Sportgeländes.
 
Die Anregung für den Lehrpfad gab der damalige Vorsitzende des Verkehrsvereins, Otto Fröhlich. Um das Projekt zu realisieren schrieb der ebenfalls in dieser Sache engagierte Willi Fröhlich  Steinbrüche in der ganzen Pfalz an, um den schon vorhandenen geologischen Schatz durch weitere Gesteinsbrocken zu erweitern. Für den Transport ließen sich die Bundenthaler Betrieb einspannen. Doch ohne die Mitarbeit der  Bevölkerung hätte das Projekt nicht erfolgreich beendet werden können. Es fehlte vor allem ein Fachmann, der die Steine entsprechend ihrer Bedeutung beschriften und erklären konnte. Es wurde ein Geologe gesucht, der bereit war, sein Wissen kostengünstig, besser noch ehrenamtlich, zur Verfügung zu stellen. Der in Bundenthal geborene, inzwischen in Speyer lebende Lehrer Karl-Heinz Jung, der sich in seiner Freizeit intensiv mit Geologie beschäftigte, ließ sich gerne für seine Heimatgemeinde einspannen und erklärte sich bereit, das Projekt wissenschaftlich zu begleiten.

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Die Exponate und die zahlreichen Erklärungen des Pfades geben ihm eine eigenwillige, wenn nicht einmalige Form.
Denn bei der Errichtung des Pfades hat man die Natur weitgehend so belassen wie sie ist.
Die oft mächtigen Brocken, die aus den verschiedenen Hartsteinbrücken der Pfalz an den Lehrpfad nach Bundenthal transportiert werden mussten, stammen aus Albersweiler, Waldhambach, Kreimbach-Kaulbach, Kirchheimbolanden und Rammelsbach. 
 
So kommt es, dass der Besucher sich auf einem der vielen Wasgau-Wanderwege zu befinden. Doch die großen Gesteinsbrocken am Wegesrand lassen immer wieder stutzen. Hier handelt es sich unter anderem um Paläobasalt, Lamprophyr, Andesit, Granodiorit, Paläodacit, Granit und Basalt.  Felsformationen, wie sie in der Pfalz nicht ungewöhnlich sind, aber im Dahner Felsenland, für das der rote Buntsandstein typisch ist, eigentlich nichts zu suchen haben. 
 Je nach Kondition, Zeit und Muße können die Besucher zwei verschiedenen  Routen auswählen.  Die Erste, etwa zwei Stunden dauernde Weg führt in den bereits 1983 eröffneten Naturlehrpfad, in den die geologischen Sehenswürdigkeiten integriert sind.
Der zweite Weg, für den man etwa eine Stund Zeit mitbringen muss,
 
Der Hauptaugenmerk liegt auf dem Themenbereich Geologie in der Pfalz und die Buntsandsteinfelsen
Paläobasalt/Melaphyr
Name: im Erdaltertum entstandene Basaltvariation
Kennzeichen: Feinkörnige Struktur mit einstigen Gasblasen. Diese sind mit Quarz, Achat, Chalcedon oder Chloriten ausgefüllt und haben oft die Form von Mandeln (Melaphyr = Mandelstein)
Farbe: dunkelgrau, rötlich bis braun
Verwendung: in der Bauwirtschaft nur bedingt als Split und Schotter einsetzbar.
Alter: Paläozoikum vor mehr als 300 Millionen Jahren
Fundort: Waldhambach
 
Der Paläodacit ist ein kieselsäurereiches Vulkanitgestein, dessen Name von der Zeit, dem Paläozoikum, in der er entstanden ist, abgeleitet ist. Das braun, rötlich bis violett und dunkelrote Gestein ist durch eine dichte bis feinkörnige Struktur mit Biotiteinsprenglingen, der ersten Ausscheidung des Magmas, gekennzeichnet.
Das vor über 300 Millionen Jahren entstandene Gestein findet Verwendung als Schotter, Split und Pflastersteine.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Kirchheimbolanden.
 
Der Name „Granodiorit“ deutet auf eine Mittelstellung des Gesteins zwischen Granit und Diorit hin. (Diorit ist griechisch und bedeutet „unterscheiden“). Bei Granodiorit handelt es sich um ein magmatisches Tiefengestein, das im Paläozoikum vor mehr als 300 Jahren entstanden ist. Granodiorit ist dunkler ist als Granit und findet sich als relativ kleiner Gesteinskomplex in der Granitmasse. Verwendung findet Granodiorit als Pflaster, Randstein, als Fassadenplatte und bei Grabdenkmälern.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Waldhambach.

Biotitgranit
Granitart mit hohem Biotitanteil
Biotit = dunkler Glimmer – nach dem französischen Physiker Biot benannt
Magmatisches Tiefengestein
Kennzeichen: Gut ausgebildete Biotitplättchen. Die aufbauenden Kristalle zeigen Paralleltextur. Dunkle Schlieren stammen von eingeschlossenen und teilweise aufgeschmolzenen Schieferstücken.
Farbe: grau-weiß/ rot-weiß
Verwendung: Pflaster-, Rand- und Grenzsteine
Alter: Paläozoikum vor mehr als 300 Millionen Jahren
Fundort: Waldhambach
Als Paläobasalt bezeichnet man den vor 300 Millionen Jahren im Erdaltertum, dem sogenannten Paläozoikum, entstandenen Basalt. Dabei handelt es sich um ein vulkanisches Erguss- oder Extrusivgestein.
Den Paläobasalt erkennt man an seiner feinkörnigen Struktur und an der dunklen Farbe.
Er findet als Schotter, Split, effektvoller Architekturstein für Innen- und Fassadenverblendung Verwendung. 
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Albersweiler.
Beim „Basaltischen Melaphyr“ handelt es sich um eine Mischform aus Basalt und Melaphyr. Entstanden ist das vulkanische Erguss- beziehungsweise Extrusivgestein mit gleichmäßiger Struktur und Einsprenglingen in der Grundmasse vor 250 Millionen Jahren. Das sehr harte Gestein bildet die Seiten des Nordpfälzer Berglandes (Pfälzer Sattel). Bei feinkörnigen Sorten besteht große Nähe zum Tholeit im Nahegebiet. Der Basaltische Melaphyr findet Verwendung als Schotter und Split.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Kreimbach-Kaulbach.
 

Kuselit ist nach dem Ort Kusel, in dessen Nähe er hauptsächlich vorkommt, benannt. Dabei handelt es sich um ein typisch pfälzisches Eruptivgestein. Der Kuselkit hat ein fein- bis mittelkörniges Gefüge von dunkelbrauner bis rötlicher Farbe mit großen Feldspateinsprenglingen.
Aus dem vor 300 Millionen Jahren entstandenen Kuselit stellt man Groß- und Kleinpflaster, Straßen- und Bahnschotter her.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Rammelsbach.

Der Name des Granit ist vom lateinischen Wort „granum“ für Korn abgeleitet und verweist auf sein körniges Gefüge. Es handelt sich hier um ein magmatisches Tiefengestein, ein sogenanntes Intrusivgestein, dessen körniges und helles Gefüge aus Feldspat, Quarz und Glimmer besteht. Granit besitzt aufgrund des hohen Quarzgehaltes eine hohe Abnutzungshärte und Verwitterungsbeständigkeit. Es gibt eine graue Sorte, die zur Herstellung von Pflaster, Rand- und Grenzsteinen verwendet wird, und eine rötliche Sorte, die man für Fassadenverkleidung und Fußböden bevorzugt. 
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Albersweiler.
Andesit verdankt seinen Namen den Anden in Südamerika. Es handelt sich um ein relativ helles, grau, braun bis rötliches, vulkanisches Ergussgestein mit porphyrischer Struktur, das vor etwa 250 Millionen Jahren entstanden ist. Die Grundmasse ist feinkörnig und das Gefüge zäh und sperrig. Es kommt in Lavaströmen und Stöcken mit Basalt und Trachyt vor. Nach Basalt ist es das wichtigste Vulkangestein.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Waldhambach.

Mit „Porphyrbreccie“ wird der Bruch aus kantigen Trümmern bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein vor 250 Millionen Jahren entstandenes vulkanisches Erdgestein. Als Bindemittel der rötlich-braunen, kantigen Trümmer aus gleichem oder verschiedenem Erdgestein, die als Auftrieb oder Einschluss bei der Kuselitbildung gefunden werden, dient Ton oder Kiesel. Man stellt aus den Trümmern Schotter und Split her.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Kirchheimbolanden.

Der Name „Amphibolith“ kommt aus dem griechischen und bezeichnet die Felsfamilie des Hornblendenfels. Der Amphibolith ist ein metamorphes – umgewandeltes - Gestein mit Spaltfüllung und Quarzader. Dieses fein- bis grobkörnige Metamorphitgestein mit massigem Gefüge, wobei keine Gefügerichtung erkennbar ist, zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Wetterbeständigkeit aus. Die Farben variierten von grau über grau-grün bis grün-schwarz. Das in der Karbonzeit vor rund 280 Millionen Jahren entstandene Gestein stellt ein Übergangsglied zu Gneis, Granulit und Grünschiefer dar und kommt als Lager im Gneis vor. Verwendung findet es als Bauschotter und Fußbodenplatten.
 Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Albersweiler.
 
Wenn ich mal an Kopfweh leide,
all die vollen Straßen meide,
merke gar, ich werde alt,
konsultier' ich Doktor Wald.
 
Er ist mein Augenarzt und mein Psychiater,
mein Orthopäde und mein Internist,
er hilft mir wie ein guter Vater
wenn's Leben nicht mehr auszuhalten ist.
 
Er hält nicht viel von Pülverchen und Pille,
viel mehr von Luft und Sonnenschein,
und kaum umfängt mich seine Stille,
raunt er mir zu: nun atme tüchtig ein.
 
Ja, seine Praxis ist nicht überlaufen,
in seiner Obhut läuft man sich gesund,
und Kreislaufschwache, die noch heute laufen,
sind bald ohne klinischen Befund.
 
Er bringt uns immer auf die Beine,
und uns're Seel' ins Gleichgewicht,
vermindert Fettansatz und Gallensteine,
nur Hausbesuche macht er nicht.
 
Verfasser unbekannt
Zahlreiche Tafeln geben Auskunft über die geologischen Besonderheiten des Pfälzerwaldes, so zum Beispiel die Tafel zum Thema "Talbildungen".
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Der Name „Gneis“ leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort g(a)neist ab und bedeutet „Funke“. Seit dem 16. Jahrhundert wird der Begriff, der aus der Bergmannssprache des Erzgebirges stammt, für dieses schieferartige Gestein, das in der Karbonzeit vor 280 Millionen Jahren entstanden ist, verwendet.
Beim Gneis handelt es sich um ein metamorphoses Gestein aus Magmatiten oder Sedimentiten. Auf dem Geologischen Lehrpfad ist ein Paragneis aus Sedimentiten, gleich Grauwacker und ähnliches, zu sehen.
Gekennzeichnet wird der grau bis grünliche Gneis durch sein grobkörniges Gefüge mit oft erkennbarer Schieferung, seinen hohen Kieselsäuregehalt. 
Er wird zu Bausteinen, Bruchschotter und Split verarbeitet. Dünnspaltende Sorten findet auch als dachplatten Verwendung.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Albersweiler.
Basalt ist ein im Tertiär, vor cirka fünf bis 25 Millionen Jahren entstandenes vuöllkanisches Ergussgestein, das seinen Namen einer landschaft in Syrien verdankt. Das grau bis schwarze Gestein zeichnet sich durch sein dichtes, feinkörniges Gefüge aus, es handelt sich um den verwitterungsbeständigsten Naturstein, der von allen Vulkaniten am weitesten verbreitet ist und auch in kantiger Säulenform vorkommt. Man verarbeitet ihn zu Mauer- und Pflastersteinen, Schotter, Split und Mineralwolle.
Der auf dem Geologischen Lehrpfad zu sehende Brocken stammt aus Albersweiler.
Auch für Kletterer sind die Fladensteine nach wie vor ein Paradies:
Die Sektion Speyer hat hier eine Tafel aufgestellt, auf der die jeweiligen Schwierigkeitsgrade erläutert werden.
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Das gibt es auch am Fladenstein