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- Anke Förster ist überzeugt
davon, dass ein Unternehmer wie Daniel Theysohn auch heute noch
seine Ideen umsetzen kann. RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Lilo Hagen
befragte die Aufsichtsratsvorsitzende der Daniel Theysohn-Stiftung.
- Was war der Beweggrund der
Stiftung, über den Stifter Daniel Theysohn eine Biografie zu
erstellen?
- Wir wollten ein Zeitdokument
schaffen, um die Erinnerung an den außergewöhnlichen Menschen
wach zu halten – für die, die ihn kannten, aber auch für alle,
die ihn nicht kannten. Und wir wollen seinen Willen dokumentiert
wissen.
- Sie haben Daniel Theysohn noch
persönlich gekannt. Glauben Sie, er hat geahnt, welche Dimension
seine Stiftung einmal haben wird?
- Absolut nicht! 1970 herrschten noch
ganz andere Verhältnisse und selbst 1980, als er die Augen für
immer schloss, war die Tehalit noch lange nicht das, was sie bei
ihrem Verkauf darstellte.
- Aus welchem Grund hat er sich so
für die Bildung junger Menschen in der Region eingesetzt?
- Er erkannte schnell, welches
Potential sich in dieser ländlichen Region versteckt. Potential,
das sich nicht entfalten konnte, weil den jungen Menschen die nötige
Ausbildung fehlte, oft auch bedingt durch die finanziell
begrenzten Mittel des Elternhauses. Das erlebte er in der Tehalit
ebenso wie auch in seinem geliebten Sauertal. Hier helfend
einzugreifen, war ihm ein besonderes Anliegen.
- Glauben Sie, dass in unserer Zeit
ein Unternehmer wie Daniel Theysohn noch eine Chance zur Umsetzung
seiner Ideen hätte?
- Davon bin ich überzeugt.
Voraussetzung ist die richtige Idee zur richtigen Zeit und das
richtige Produkt – und der Wille, die Idee auch umzusetzen. Nach
wie vor ist Menschenfreundlichkeit Grundvoraussetzung für
bleibenden Erfolg, denn ein erfolgreicher Unternehmer lässt seine
Mitarbeiter mitdenken und entlohnt sie entsprechend.
- Welchen Rat würde er heute einem
Unternehmer seines Schlages geben?
- Erfolgreich
sein kann auf Dauer nur, wer seine Idee in den Mittelpunkt stellt,
wer bereit ist, Opfer zu bringen. „Leben und leben lassen“ war
Daniels Devise. Er ging seinen Mitarbeitern voran, verlangte
nichts, was er nicht auch selbst bereit war zu geben. Ganz wichtig
ist auch, dass der Ehepartner bereit ist, diesen Weg mitzugehen.
Früher hieß es: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine
kluge Frau“. Dass dies inzwischen auch andersherum möglich ist,
beweist nicht zuletzt unsere Bundeskanzlerin.“
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