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Leseprobe:
Zum Geleit
 
Irgendjemand hat einmal gesagt, Weihnachten sei ein Heimwehfest.
Wir alle haben an Weihnachten ein bisschen Heimweh. Nach daheim, nach früher, nach damals, als wir noch Kinder waren und sorgenfrei.
Wenn die eigenen Kinder erwachsen sind, dann hat man Heimweh nach den vergangenen Weihnachtsfesten, als der Nachwuchs noch klein war und die Welt durch staunende Kinderaugen zu betrachteten pflegte.
Weihnachten, das war für mich immer der Geruch nach Anis, Zimt, Lebkuchen, und frischem Tannengrün. Überall raschelte und rumorte es, ein seltsamer Friede kehrte überall ein,  wie ein Zauber umhüllte er die Menschen, es wurde ruhig und besinnlich in den Häusern. Es war eben Weihnachten.
Was wusste ich von Geld und großen Autos. Die Welt war noch warm und heimelig, die Menschen waren gut und der Himmel noch voller Engel.
Heute weiß ich, dass es nur die Liebe meiner Mutter war, die mir einst diese strahlenden Stunden, die da „Weihnachten“ heißen, bescherte und von denen ich heute noch zehre. Inzwischen weiß ich auch, dass Liebe in dieser Welt viel wunderbarer, seltsamer und heiliger ist, als es der Weihnachtsmann je sein kann. Heute weiß ich, dass man die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht anfassen und nicht erfassen kann. Denn Wärme und Fröhlichkeit, Liebe und Güte sind Gottes Geschenke, die mit Geld nicht bezahlt werden können, sondern nur mit Wärme und Fröhlichkeit, Liebe und Güte.
Wie schade, dass viele sich den Luxus dieser Gefühle nur noch an einem einzigen Tag im Jahr leisten. Wem es aber gelingt, das Kind in der Krippe als  Zeichen für Liebe und Vertrauen ins neue Jahr hinüber zu retten, der kann das ganze Jahr Weihnachten feiern und hat damit ein wenig von dem begriffen, wie das Alles wohl irgendwann einmal gemeint gewesen ist.

  Lilo Hagen

Das Büchlein gibt es hier!